Vorwort / Editorial

Das vorliegende Heft von Verbum SVD befasst sich mit mehreren missiologisch relevanten Themen, die verschiedene Sachbereiche von beachtlichem Aktualitätswert berühren. Immer wieder muss der Missionsauftrag der Kirche neu reflektiert werden und sich darum ganz ausdrücklich auf seine biblischen Wurzeln befragen lassen.

Eugen Nunnenmacher SVD aus: Verbum SVD 1 / 2008

Das vorliegende Heft von Verbum SVD befasst sich mit mehreren missiologisch relevanten Themen, die verschiedene Sachbereiche von beachtlichem Aktualitätswert berühren. Immer wieder muss der Missionsauftrag der Kirche neu reflektiert werden und sich darum ganz ausdrücklich auf seine biblischen Wurzeln befragen lassen. In diesem Sinne bietet der Zeugendienst der Jünger Jesu nach den neutestamentlichen Schriften eine Quelle dauernder Inspiration auch für heute.

An diese Darlegungen des ersten Aufsatzes schließt sich ein zweiter Artikel an, der weitere grundsätzliche Gedanken zur Missionsarbeit der Kirche anschneidet und dabei in gezielter Weise die unmittelbare Situation der Gegenwart in den Blick nimmt. Es handelt sich hier um den instruktiven Festvortrag eines maßgeblichen deutschen Bischofs, dem die Belange der Weltmission durchaus nicht fremd sind, zur Feier des 75-jährigen Bestehens der Hochschule des Missionspriesterseminars St. Augustin.

Mit den nächsten beiden Beiträgen der jetzigen Ausgabe dieser Zeitschrift treten andere weltweite Perspektiven ins Blickfeld. Das goldene Jubiläum eines indischen Seminars mit internationaler Ausstrahlung bildet den Hintergrund für einige bemerkenswerte Überlegungen zur priesterlichen Ausbildung. Dabei kommen nicht nur historische Aspekte, sondern vor allem auch theologische Reflexionen zur Geltung.

Aus dem afrikanischen Kontext stammen ebenfalls höchst interessante Ausführungen, die auf recht komplexe Probleme in multireligiösen Verhältnissen aufmerksam machen. Vielerlei Fragen ergeben sich daraus speziell für das Engagement in Schulen und entsprechende Antworten verlangen sowohl theoretische wie auch praktische Kompetenz im Bereich eines vertretbaren interreligiösen Dialogs.

Es folgen zwei weitere Artikel, die sich auf China konzentrieren. Hierbei steht zunächst die außerordentlich eindrucksvolle Geschichte der chinesischen Kirche und des ungemein schwierigen Einsatzes ganzer Missionarsgenerationen im Vordergrund. Die Fortsetzung eines bereits im vorausgehenden Heft von Verbum SVD begonnenen Aufsatzes führt äußerst reichhaltige Darlegungen über die erstaunlich langlebige Bedeutung der traditionellen Sakramentenkatechese zu Ende.

Als Abschluss der historischen Betrachtung evangelisatorischer Elemente bei der Christianisierung Chinas entfaltet der letzte Aufsatz ein enorm wichtiges Thema, das leider allzu oft kaum beachtet worden ist: erst neuere Forschungen sprechen wieder über die vielfältigen Bemühungen von missionarischer Seite um Bibelübersetzungen. Die komplizierte Arbeit an einer Übertragung des Neuen Testamentes in die chinesische Sprache, und zwar mitten in der Zeit des berühmt-berüchtigten Ritenstreites, wird hier an einem besonders deutlichen Fall beispielhaft präsentiert. Die Behandlung einer solchen Thematik aus der Vergangenheit darf aber durchaus als Anlass dienen, das Bewusstsein der Kirche auch für die heutige Lage und noch mehr für die künftigen Möglichkeiten in China zu schärfen.

This issue of Verbum SVD discusses a number of subjects of missiological importance touching on several areas of considerable relevance to present-day problems. The Church’s missionary mandate needs to be reflected upon again and again, especially in reference to its biblical roots. In this sense the ministry of witness of Jesus’ disciples as recorded in the New Testament continues to be a source of inspiration for our days, too.

The second paper touches on other fundamental questions of the Church’s missionary work, focusing on the immediate present. It is an instructive address delivered by an influential German bishop, who is definitely no stranger to the concerns of world mission, on the occasion of the 75th anniversary of our St. Augustine Mission Seminary.

The next two contributions of this issue of our journal open our horizon to other worldwide perspectives. The golden jubilee of an Indian seminary with international connections is the background for some remarkable reflections on priestly formation, presenting in addition to a number of historical aspects mainly theological deliberations on the subject.

The following very interesting article from the African context draws attention to the rather complex problems of multireligious situations. They raise a number of questions, especially regarding religious education in schools. Answering them presupposes both theoretical and practical competence for an acceptable form of interreligious dialogue.

The last two papers focus on China, the first going into the extraordinarily impressive history of the Chinese Church and the immense difficulties whole generations of missionaries had to face. This second part of an article begun in the last issue of Verbum SVD concludes its extensive deliberations on the surprisingly long-lived importance of the traditional catechesis of the sacraments.

The last article also contributes to these historical studies of individual elements of the evangelizing effort in China and unfolds a subject of tremendous importance which, however, has all too often been overlooked in the past: Only recently have scholars turned their attention again to the manifold efforts of missionaries to translate the Bible. The article presents a particularly clear example of the complicated task of translating the New Testament into Chinese – during the notorious Rites Controversy, too! Discussing such a subject from the past can perfectly well be an occasion for us to make the Church more keenly aware of the present situation and the future possibilities in China.

Seite im Heft 005