Reflexionen zum Verständnis von missio Dei, 70 Jahre nach der Konferenz von Willingen.
Dem Schlussdokument der Missionskonferenz von Willingen 1952 werden Auszüge aus dem Dokument des Generalkapitels der Steyler Missionare 2000 gegenübergestellt.
Die Autorin stellt die Dokumente der Missionskonferenz in Willingen 1952 in einer kritischen Relektüre von heute vor.
Vor 70 Jahren wurde das Verständnis der Mission als missio Dei entwickelt und in den Vordergrund gestellt. Diese Sichtweise wurde vor allem im II. Vatikanischen Konzil aufgegriffen, geriet dann aber aus dem Fokus, bis es um das Jahr 2000 wieder als zentrale Sicht-weise aufgegriffen wurde.
Der Artikel greift auf die Sichtweisen von Mission in China seit den Zeiten von Matteo Ricci SJ zurück und zeigt, wie sich diese Vorstellungen weiter entwickelten.
Das Christentum wurde in China lange als Instrument des westlichen Imperialmus angesehen. Der Artikel untersucht das Verhältnis der Mission und der Kirche zum Staat. Die Ausweisung der ausländischen Missionare förderte die chinesischen Anstrengungen für eine chinesische Identität des Christentums.
Der Protagonismus Gottes in der Mission durchzieht die gesamte Bibel. Der Autor interpretiert dieses Verständnis des Handelns Gottes auf die missio Dei hin.
Die Mission steht in einem engen Zusammenhang mit der Praxis der sozialen Gerechtigkeit. Dieser Zusammenhang lässt sich auf verschiedene Weise artikulieren.
Der Autor arbeitete im Amazonasgebiet und stellt das Engagement für socziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und die Bewahrung der Schöpfung in den Zusammenhang der missio Dei.
Westliche Gesellschaften leben in einem fortgeschrittenen Zustand von Säkularität, den der Autor als ein neues Paradigma versteht. Darin ist ein anderes Verständnis von Mission, Kirche und Evangelisierung gefordert.
Für die Steyler Missionare ist die missio Dei eine grundlegende Sichtweise von Mission. Der Autor beschreibt die Herausforderungen, die die Umsetzung einer solchen Sichtweise in der Leitung der Kongregation bedeuten.
Im Generalkapitel des Jahres 2000 legten die Steyler Missionare das Fundament ihres Missionsverständnisses in die missio Dei. Die Folge dieser Perspektive ist der sog. “prophetische Dialog”, der für die Steyler Missionare zu einem Kennzeichen ihrer Identität geworden ist.
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Christian Tauchner SVD
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