Im Spannungsfeld von Mission und Politik

Johann Baptist Anzer (1851-1903), Bischof von Süd-Shandong

Am 24. November 1903 verstarb Johann Baptist Anzer, der erste Bischof der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, in Rom und wurde auf dem Friedhof des Campo Santo Teutonico im Schatten des Petersdoms beigesetzt. In den weltweiten Nachrufen haben seine Person, sein Wirken und seine Lebensgeschichte ein recht unterschiedliches Echo gefunden und diese werden bis in die Gegenwart entsprechend beurteilt. Selbst in der eigenen Ordensgemeinschaft bestimmt bis heute vielfach eine eher negative Sicht das Urteil über ihren ersten Bischof, über den bisher keine Monographie existierte. Vorliegende Biographie möchte das zu Recht beklagte Desiderat beseitigen, sein Lebenswerk umfassend würdigen und ihm historische Gerechtigkeit zuteilwerden lassen. Die auf einer Vielzahl bislang nicht ausgewerteter und unbekannter Quellen basierende Studie ist bemüht, ihr historisches Subjekt innerhalb der bewegenden Kräfte seiner Zeit darzustellen, die zeitgebundenen Umstände wie auch die Wechselwirkung zwischen individuellen und transpersonalen Faktoren aufzuzeigen sowie die Person Anzer aus dem geschichtlich Umfassenden herauszuschälen und sie zugleich im situativen Kontext von Gesellschaft, Machtapparaten und Institutionen fair zu bewerten. Lebenswelt und Handeln als historische Kategorien werden dabei ebenso berücksichtigt wie die politischen, soziokulturellen sowie geistig-religiösen Kontexte und Handlungsspielräume.

Buchangaben:

Karl Josef Rivinius SVD: Im Spannungsfeld von Mission und Politik: Johann Baptist Anzer (1851-1903) Bischof von Süd-Shandong

Studia Instituti Missiologici SVD # 93
Steyler Verlag, Nettetal 2010
XIV + 971 pp. • EUR 49,80 • ISBN 978-3-8050-0569-2

 
Im Spannungsfeld von Mission und Politik