15.06.2023
Sankt Augustin / Deutschland - Die Anfänge der Steyler Missionsarbeit in Neuguinea und die Darstellung der schillernden Pioniersgestalt Eberhard Limbrock SVD.
Für die Gründung der Mission der Steyler Missionare in Neuguinea brauchte es einen erfahrenen Missionar, den die Steyler Generalleitung in Pater Eberhard Limbrock SVD in der Mission in China fand. Limbrock wurde nach Neuguinea geschickt, das damals Kaiser-Wilhelms-Land hieß, um dort die Mission zu organisieren.
Im Buch geht es um die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Reich mit dem Vatikan, um geeignete Missionare für diese deutsche Kolonie zu finden. Darin kommen die unterschiedlichen Anforderungen und Bedingungen des Deutschen Reichs zum Vorschein sowie die Möglichkeiten und Überlegungen der Steyler Missionare zu einem neuen Missionsgebiet nach China und Togo.
Pater Limbrock forderte immer wieder fähige Steyler für die Mission und dazu gehörend finanzielle Mittel. Mit diesen Themen kam es immer mehr zu Konflikten zwischen Limbrock und der Generalleitung in Steyl.
Mit Pater Limbrock erscheint eine Persönlichkeit, die große Fähigkeiten für die Organisation der neuen Mission zeigte. Den positiven Seiten von Durchsetzungskraft und weitsichtiger Planung stehen die negativen Züge von Herrschsucht und Eigensinnigkeit gegenüber. Es zeigt sich ein Missionar mit einer eigenartig schillernden Frömmigkeit, die sich in der Schaustellung von Gehorsam und Unterwürfigkeit einerseits und einer großen Fähigkeit zu Manipulation andererseits auslebte. Eberhard Limbrock geriet in immer mehr Konfrontationen mit seinen Mitbrüdern in der Mission sowie mit den Oberen in Steyl, allen voran der Generalsuperior Nikolaus Blum. Trotz aller Manipulationen und finanziellen Machenschaften, die die Erpressung des Generalats in Steyl durchaus einschlossen, wurde Limbrock schließlich als Apostolischer Präfekt abgesetzt und zog sich nach Australien zurück.
Im Buch kommen verschiedene Facetten von Spiritualität, Umgang mit Finanzen und Beziehungen zu den Oberen und zur Gemeinschaft zum Vorschein. Auf der einen Seite das Engagement eines Prioniermissionars und Unternehmers, auf der anderen Seite Anforderungen an Spiritualität und Gemeinschaftlichkeit – Themen, die auch heutzutage vielfaches Konfliktpotential enthalten und durchaus in aktuellen Situationen in ähnlicher Weise vorkommen.