Vorwort zu Verbum SVD 2/2013.
Bei richtigem Nachdenken beinhaltet der Satz „Ohne Gesundheit gibt es auch keinen Wohlstand“ zwei Aussagen, die sich im Laufe der Menschheitsgeschichte bewahrheitet haben. Ohne Gesundheit gibt es keinen Wohlstand für die Menschen und mit Gesundheit kann das Leben wohl und anständig gelingen.
Schon Jesus ruft Menschen in seine Nachfolge, die sich darum kümmern sollen, zu heilen, die Seelen und auch die körperlichen Ge-brechen: „Er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen“ (Lk 9,2).
Jesus selbst begegnet der Frau am Jakobsbrunnen und spricht ihr das Heil zu, indem er behutsam ihre inneren Wunden aufdeckt und die Frau mit viel Einfühlungsvermögen anleitet, sich der inneren Heilung zu stellen (Joh 4,1-43).
Im Gleichnis vom Samariter wird den Nachfolgern Jesu ein praktisches Beispiel christlicher Nächstenliebe gegeben. In der Sorge um den Verwundeten findet der Samariter seine Aufgabe und seine Erfüllung, ohne dass er selbst an der Aufgabe zu Grunde geht. Hier wird heilsames Handeln an sich selber und anderen greifbar und auch nach vollziehbar (Lk 10,29-37).
Kirchliches Handeln findet zu einem Großteil im Gesundheitswesen statt, im Krankendienst an den Menschen in Institutionen oder bei Hausbesuchen durch Krankenschwestern, Pfleger, Laien oder auch Ärzte und Ärztinnen. Kirche ist da, wo diakonisches Handeln und Wirken einen Raum hat und sich konkret vollzieht.
Im vorliegenden Heft des Verbum SVD nehmen uns verschiedene Autoren mit auf den Weg und geben uns einen guten Einblick in die Arbeit der Kirche im Kontext von Gesundheit und Mission. P. Alexander Rödlach widmet sich in seinem Artikel einem Krankenbesuchsdienst in den Gemeinden in den USA. Dr. Gregor Buß gibt einen Einblick in das integrale Heilungsverständnis der Bibel, ich selbst berichte über die gut aufgestellte Aidsarbeit der katholischen Kirche in Papua-Guinea und abschließend nimmt uns P. John Singarayar mit nach Indien, wo er sich um die Menschen mit HIV und Aids kümmert. P. John M. Prior zeigt auf, wie „intuitives Lesen“ des Buches Ruth den Glauben einer Gruppe HIV-Infizierter auf Flores/Indonesien erneuert hat.
Das Engagement der Kirche im Gesundheitswesen in allen Kontinenten ist ein wichtiges Zeugnis und verdeutlicht unser Gesandtsein dazu, zu heilen, was verwundet ist.
Außerdem veröffentlichen wir einen Beitrag von P. Anthony Poruthur zum Thema SVD-Internationalität.
The dictum “Without health no wealth” states two truths which have
proven their validity throughout the history of mankind. Without health
people cannot achieve wealth, with health life can succeed properly and
well.
Jesus called upon his followers to heal as well, bodies no less
than souls: “He sent them out to proclaim the kingdom of God and to
heal” (Lk 9:2).
In his conversation with the woman at Jacob’s well,
his salutary offer takes the form of gently uncovering her inner wounds
and, with great sensitivity, guiding her steps on the way to Inner
Healing (Jn 4:1-43).
The parable of the Good Samaritan gives the
followers of Jesus a role model for Christian charity. In taking care of
the wounded man, the Samaritan finds both a task and fulfillment,
without the task crushing him. Here salutary action directed at oneself
and at others becomes concrete, a practical example one can follow (Lk
10:20-37).
Health services make up a large part of what the church is
doing, nurses, lay helpers as well as doctors serving the sick or
invalids in institutions or in their homes. Church becomes real wherever
char-itable activity is at home and concretely being carried out.
In
this issue of Verbum SVD a number of different authors give us glimpses
of the work the church is doing in the field of health and mission.
Alexander Rödlach SVD reports on a ministry of visiting the sick in US
parishes, Dr. Gregor Buß provides well-founded insights into the integral understanding of healing in the Bible , my own article presents the
efficiently organized Catholic AIDS efforts in Papua New Guinea, and
John Singarayar SVD takes us to India, where he is involved in the care
of people with AIDS and HIV. Finally John M. Prior SVD details how an
“intuitive reading” of the Book of Ruth by a group of HIV carriers from
Flores island, Indonesia, renewed their faith.
The commitment of the
Church to health services on all continents is an important witness and a
sign for what we are sent to do: healing what is wounded.
In addition we publish an article of Fr. Anthony Poruthur on SVD Internationality.
Ludger Müller SVD
Seite im Heft 137f.