Dr. Regina Reinart wurde am 10. Dezember 2022 für ihre Studie der Amazonien-Synode im Rahmen der Jahrestagung des Internationalen Instituts für Missionswissenschaftliche Forschung (IIMF) mit dem Hans-Waldenfels-Preis ausgezeichnet. Sie erhielt den mit 2 500,– Euro dotierten Preis gleichzeitig mit Dr. Benjamin Simon, der sich mit der Genese einer Religion (Kimbanguismus) beschäftigte. Die Studie von Dr. Reinart wurde vom Steyler Missionswissenschaftlichen Institut 2021 veröffentlicht.
In seiner Laudatio hob Dr. Joachim Piepke SVD den konkreten kontextuellen Bezugspunkt für die Studie Amazoniens und der Amazonien-Synode von 2019 im Volk der Munduruku hervor. An diesem Mikrokosmos wird das umfassende Konfliktgebiet „Amazonien“ sichtbar. Dazu gehört wesentlich auch der christlich missionarische Zugang in einer inkulturierten und kultursensiblen Weise, die die jeweiligen Weltsichten der Völker wahrnehmen will. Als ein Beispiel eines solchen Zugangs stellte Dr. Piepke das Beispiel der Kleinen Schwestern bei den Tapirapé seit den 1950er Jahren heraus, das in der Studie beschrieben wird.
In ihrer Dankesrede bezog sich Dr. Reinart auf die Aufforderung des Schlussdokuments der Amazonien-Synode: „Wir alle sind dazu aufgefordert, ‚uns den amazonischen Völkern auf Zehenspitzen [anzunähern], indem wir ihre Geschichte, ihre Kulturen, ihren Stil, ein gutes Leben zu führen [buen vivir …] respektieren‘… Die Evangelisierung für Amazonien ist eine inkulturierte Verkündigung, aus der Prozesse interkultureller Begegnung hervorgehen“ (Schlussdokument N° 55). Dr. Reinart betonte, dass mit dem Preis, der am internationalen Tag der Menschenrechte verliehen wurde, nicht nur eine theologische Arbeit, sondern Amazonien und die Situation der Völker dort ins Zentrum der Aufmerksamkeit gestellt wird. Sie drückte den Dank auch der Munduruku aus, weil mit dem Preis neue Perspektiven ihrer Lebenssituation geschaffen werden. Daher wird sie den Preis den Munduruku für die juristische Begleitung ihrer Ansprüche übergeben.
Christian Tauchner SVD
The SVD runs several academic institutions in the German Province: The Anthropos Institute (initiated 1931/2), the Missiological Institute (started in 1962), and since 1972, also Monumenta Serica. This coincidence with the 70-year commemoration of the Willingen Conference invites to a renewed reflection on what “missio Dei” implies in actual practical terms for the missionary engagement, first of all for the Divine Word Missionaries, but also for other groups and agents.
We have published a special issue of the journal Verbum SVD, dedicated to a re-view of the historical process since Willingen and the resonance the concept has re-ceived particularly within the SVD. This issue might serve as the presentation of the status quaestionis regarding “missio Dei”.
We shall meet for a workshop in November 2 to 5, 2022, in Sankt Augustin to discuss further what it means in practice to share in God’s mission, as Divine Word Missionaries or as other actors in church and society.
Intercultural Living (Vol. 1) und Intercultural Mission (Vol. 2) - diese zweibändige Aufsatzsammlung zur Interkulturalität mit besonderer Aufmerksamkeit auf das Zusammenleben und die Umsetzung der Mission unter dem Gesichtspunkt der Interkulturalität, veröffentlicht vom Steyler Missionswissenschaftlichen Institut und herausgegeben in Zusammenarbeit mit ISPCK, New Delhi, Indien, wird vom International Bulletin of Mission Research 2016, Vol. 40(2) 186, zu den 15 herausragenden Veröffentlichungen für das Jahr 2015 im Bereich Missionswissenschaft gezählt.
Inzwischen gibt es vom Buch eine spanische Ausgabe in einem Band:
Interculturalidad. En la vida y en la misión, Estella: Verbo Divino, 2017
Im Herbst 2018 erschien eine englische Ausgabe in einem Band bei Orbis: Intercultural Living. Explorations in Missiology, Maryknoll, N.Y., Orbis Books, 2018.